2019 ist das Jahr des (spirituellen) Wachstums über Prozesse der Bewusstwerdung. Es steht ganz im Zeichen der Skorpionenergie. Der Skorpion steht für Sterben und Werden. Es ist ein spirituelle Zeichen und steht archetypisch für Transformation. Die symbolischen Tiere, die diesem Sternzeichen zugeordnet werden, sind der Adler und die Schlange. Die Schlange steht für ...
... die niederen Triebe, der Adler steht für die spirituelle Läuterung, von daher überwindet die Skorpionkraft die Dualität und vereint Himmel und Erde, dies besonders auch in der
Sexualität, wo wir mit einer kraftvollen, intensiven Energien zu tun haben, die im Zusammenspiel mit spirituellem Bewusstsein und Liebe zu göttlichen Erfahrungen - wie es im Tantra gelebt
wird - führen kann. Der Skorpion macht keine halben Sachen. Hier heißt es, alles oder nichts. Oft wird der Skorpion wegen dieser Intensität, den Dingen auf den Grund gehen zu wollen,
missverstanden. Er ist höchst sensitiv. Selten kann man ihm etwas vormachen. Er ist an Echtheit, Liebe und (Ver-)Wandlung interessiert. Denn kein anderes Zeichen kennt die menschlichen Abgründe
und Tiefen so sehr wie der Skorpion. Aufgrund dieses Einlassens ist er zu tiefer loyaler Liebe fähig. Die Skorpionenergie steht für Transformation und den Ausgleich der Extreme. Diese Kräfte
durchziehen das neue Jahr wie einen roten Faden, sowohl individuell als auch kollektiv.
Wieder einmal geht es darum, mit Macht gesund, also konstruktiv und schöpferisch, statt zerstörerisch umzugehen. Zumindest haben wir in 2019 wieder einmal die Chance, uns dieses Kapitel
anzuschauen: Gefühle von Macht und Ohnmacht zu überwinden und die Spuren tiefer Verletzungen aus Machtmissbrauch zu heilen und zu Schöpferkraft umzuwandeln. Wir sind alle mächtig geboren. Macht
ist unser Geburtsrecht. Das Thema ist nur, dass dieses Gefühl in uns allen verletzt worden ist, und wir bei Macht sofort an Machtmissbrauch denken. Machtmissbrauch ist fast zu einem Synonym
geworden, weswegen ich bisher lieber von Schöpferkraft gesprochen habe, welches Verantwortung gleich impliziert. Tatsache ist, dass wir alle eine Würde haben, und diese, im Grunde uns leben
wollen. Wir wollen unser Licht, unsere Schönheit strahlen lassen dürfen. Wir wollen alle wir selbst sein dürfen. Somit wollen wir uns spüren, Erotik spielt dabei z. B. eine große Rolle.
Erotik braucht Abgrenzung, um sich zu spüren. Sich abgrenzen, sich öffnen. Sich zurückziehen, sich einlassen. Es ist ein Spiel, und da es ums Spüren geht, geht es in erster Linie um
Bewusstsein.
Weiterhin steht in 2019 das Fischezeichen im Neptun; es ist also im eigenen Zeichen zu Hause. Auch hier haben wir Chancen und blinde Flecken. Die Fischeenergie ist ebenfalls ein sehr spirituelles
Zeichen, kann sich aber auch etwas vormachen und sich in Illusionen verlieren. Hier können Suchttendenzen ans Licht kommen. Von der Skorpionkraft genährt, kann diese Sucht bis hin zu Besessenheit
und Exzessen führen. Und hiermit meine ich nicht nur stoffgebundene Süchte, auch verblendetes, machtbesessenes Verhalten im zwischenmenschlichen Bereich kann hier und da plötzlich
hervorbrechen.
Ihr seht schon, und ihr kennt mich ja auch. Was ist das allerwichtigste bei diesen Triggern, mit denen das Neue Jahr aufwartet – letztendlich um uns zu erleuchten? Na klar: Bewusstsein!
Transformation ist die Folge von Bewusstsein. Bewusstsein ist die Folge von Transformation. Es ist ein sich ergänzender Kreis. Transformation geschieht, wenn man Abstand von sich und seiner
Haltung gewinnt, um sich reflektieren und erkennen zu können, dass es nicht um das Entweder-oder, sondern um das Sowohl-als auch geht. Wir einen die Gegensätze und können mit ihnen tanzen, da wir
nicht mehr identifiziert sind. Im Leben gibt es nichts Starres, sondern nur Bewegung und Mit-dem-Fluss-Gehen. Wenn wir so über uns hinausgehen, können wir flexibel mit den Erfordernissen des
Lebens mitgehen. Da ist dann mehr Raum. Es geht nicht mehr um unser Überleben (eigentlich unser Ego, mit dem wir bis dahin identifiziert sind). Es kommt Souveränität, Frieden und Gelassenheit
rein.
2019 fordert uns auf, zu uns zu stehen, seinen eigenen Wert zu erkennen, und sich – wenn nötig – von denen abzugrenzen, die einen für Eigeninteressen benutzen und vor den Karren sperren wollen.
Wir werden aufgefordert, genau hinzusehen (unser Bewusstsein wird hierfür sensibilisiert), was wir wie mit unseren Energien, also unserer Lebenskraft veranstalten. 2019 ist das Jahr, seinen Thron
einzunehmen und sein Zepter in die Hand zu nehmen. Es geht darum, seinen Wert aus dringlicher (Selbst-)liebe heraus zu spüren, und nicht darum, seinen Wert gebieterisch einzufordern, indem wir
uns über andere erheben und diese einschüchtern, wie es die Menschen machen, die klein und schwach sind, wie z. B. Trump oder Erdogan. Nein, es geht um Trans-formation. Es geht um die Überwindung
des Egos. Somit geht es auch darum, aus dringlicher Selbstliebe und aus der Liebe zu unserem Planeten Erde heraus, sich seiner Macht und seiner Verantwortung bewusst zu werden. Die
gesellschaftliche und politische Lage in den letzten Jahren macht es nötig. Die Spiegel sind im außen alle sichtbar.
Macht und Verantwortung gehören zusammen. Das Ego (personifiziert als das innere verletzte Kind) ist wegen der Zurückweisung wütend und trotzig, und will einfach nur haben und sich rächen. Ich
finde das passt ganz gut zu Trump. Aber jegliches Handeln aufgrund eines Minderwertigkeitsgefühls muss sich über den vermeintlichen Schuldigen da draußen erheben, um sich vermeintlich mächtig zu
fühlen, weil er dann scheinbar mächtiger als jemand anderer ist. Wahre Macht aber kümmert sich gar nicht um jemand anderen. Ein solcher Mensch ist sich seiner selbst bewusst, und muss niemand
anderen klein machen, um sich groß zu fühlen. Von daher beginnt an dieser Stelle auch die Freiheit von und über sich selbst.
Bei Transformation geht es immer um die Befreiung von unserem Ego, und die Heilung unserer inneren Verletzungen und vermeintlichen Unzulänglichkeiten. Dafür gilt es, Verantwortung zu übernehmen.
Geben wir sie ab, entmachten wir uns, denn wir können ja scheinbar nichts dazu, wenn scheinbar immer der andere schuld ist. „Du böser, böser Mensch, du.“ Wenn ihr Klärungsgespräche führt, sprecht
von euch und euren Gefühlen, zeigt euch in eurer Verletzlichkeit und haltet dem anderen nicht seine vermeintlichen Verfehlungen vor. Das verhärtet die Fronten. Es ist auch respektlos, so zu
reden. Davon mal ganz abgesehen.
Wenn wir uns innerliche machtvoll fühlen, dann will die Energie auch irgendwohin. Wir sind kreative Menschen und sind hier, um uns einzubringen, uns auszudrücken und das Leben mit zu gestalten.
Je mehr wir die eigene Kraft wahrnehmen, desto wichtiger ist es, wach und bewusst zu sein, bzw. sich immer wieder in Bewusstheit zu üben. Der Skorpion kann gut alleine sein, macht sein Ding meist
auch alleine. Das Alleinsein dient uns dazu, uns wieder auf uns selbst zu besinnen, und uns zu zentrieren. Zentrierung klärt unseren Geist, so dass wir uns klar und fokussiert aufrichten können,
und gleichzeitig bei uns in unserer Mitte bleiben, um von da aus überhaupt erst teamfähig zu werden und dem anderen die Hand zu reichen.
Macht und Bewusstsein gehören unweigerlich zusammen, damit Macht kreativ erschafft. Macht ohne Liebe und Bewusstsein führt unweigerlich zu Machtmissbrauch. Das ist einfach so. Solange wir kein
Bewusstsein für unseren inneren Mangel, unsere innere Leere haben, versucht unser inneres verletztes Kind unser Überleben zu sichern. Es geht gefühlt um Leben und Tod, solange wir unbewusst von
unserem verletzten Kind gesteuert werden. Und wenn wir über diesen Mechanismus, der im Übrigen absolut menschlich ist, kein Bewusstsein haben, haben wir keine Macht, da wir von einem Kleinkind
regiert werden. Existentiell bedroht – so wie es das verletzte Kleinkind es subjektiv empfindet - sind wir bereit, über Leichen zu gehen, um unser Überleben zu sichern. Hier sind wir auf der
Ebene der Schlange – der niederen Instinkte.
Was mir früher in sog. spirituellen Kreisen oft begegnete, ist die Ablehnung von Macht. „Wir brauchen keine Macht. Was wir brauchen ist Liebe“ So bzw. so ähnlich war der Tenor. Das ist absoluter
Blödsinn, ja sogar fatal. Was macht die Liebe, wenn sie sich entmachtet? Liebe ohne Macht, macht eben nichts. Liebe ohne Macht ist tot. Genauso wie die Macht ohne Liebe Tod mit sich bringt. Liebe
und Bewusstsein sind hier ein- und dasselbe. Denn beides speist sich aus dem Licht der Erkenntnis. Es ist wichtig, die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen, und das bedeutet durchaus auch,
sich von bestimmten Menschen zu lösen, wenn man merkt, dass sie auf Kosten unserer Energie leben, und sich durch unsere Energie ernähren. Holen wir unsere Energie zurück. Das ist nicht lieblos
oder böse. Ganz im Gegenteil: Wenn du deine Energie zu dir zurücknimmst, gibst du in Wahrheit dem anderen überhaupt erst eine Chance, auch zu sich und in seine eigene Energie zurückzukommen, als
dass auch er aufwachen und an Erkenntnis gewinnen kann. So oft verstricken wir uns, treten wir uns gegenseitig über unsere Grenzen, da wir vom anderen haben wollen. Aber niemand anderer hat für
uns. Die innere Leere in uns können wir nur selber füllen, indem wir uns uns selbst zuwenden, in dringlicher Liebe für uns und dann natürlich automatisch für die anderen und die Welt. Der Frieden
ist nicht verhandelbar. Den Frieden finden wir jeder nur in uns selbst. Von dort aus strahlt er in die Welt. Das ist die Kraft des Skorpions, die Energie, die uns 2019 schenkt.
Macht muss angenommen werden. Doch allzu oft ist sie uns suspekt, und deswegen lehnen wir sie ab. „Lasst uns die Liebe kultivieren, dann brauchen wir keine Macht.“ Nein, das stimmt nicht. Wie
gesagt, es braucht Liebe in Aktion und nicht das ausschließliche Meditieren. Meditation bedeutet nicht, mit den Engeln zu singen und mit den Glöckchen zu bimmeln. Meditation ist kein Endziel.
Meditation ist wie Zähneputzen. Es ist Teil des Lebens, als dass letztendlich das Leben hier auf Erden bewusst und in einer liebevollen Haltung stattfindet.
Dass Macht so oft abgelehnt wird, ist verständlich. Denn wir alle haben Machtmissbrauch erlebt, haben uns gegenseitig tief verletzt, sowohl als Opfer als auch als Täter. Wir kennen das alle, und
wir streben – sei es bewusst oder unbewusst – alle Richtung Frieden, Harmonie, Heilung, Versöhnung und Liebe. Und da draußen in der Welt sehen wir hauptsächlich Menschen, die eben die Macht
missbrauchen. Deswegen lehnen wir sie ab. Es fehlt an Vorbildern für Menschen die machtvoll in ihrer Liebe stehen. Also fangen wir damit an. Lassen wir es nicht mehr zu, für Spielchen anderer
Menschen benutzt zu werden. Holen wir unsere Liebe und Verantwortung wieder zu uns zurück. Behaupten wir uns selbst. Dafür müssen wir über niemanden Macht ausüben. Wir leben nicht gegen jemanden.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wir leben für uns, und unser Licht und unsere Liebe. Seien wir uns dessen bewusst. Wir sind verantwortlich. Entweder nimmst du dein Leben an, oder nicht.
Doch auch wenn du es nicht annimmst, bleibst du verantwortlich. Ob du deine Verantwortung annimmst oder nicht, hat nichts damit zu tun, ob du verantwortlich bist oder nicht. Verantwortlich bist
du immer, also nimm sie doch gleich in Bewusstheit an. Dann hast du das Zepter in der Hand.
In diesem Sinne wünsche ich dir ein schönes 2019!
Taruna N. Reupsch
Kommentar schreiben